Limerick–Galway–Dublin

Auch die vierte Etappe war von landschaftlichen Sehenswürdigkeiten geprägt – und ziemlich irischem Wetter. Die letzte, kurze Etappe beglückte uns dann wieder mit herrlichem Herbstwetter, so dass wir einen zusätzlichen Ausflug nach Howth einschoben.

Limerick, 8.30 Uhr: Abfahrt bei Sonnenschein in Richtung der «Cliffs of Moher», einem ziemlich beeindruckenden Naturschauspiel. Von dem Sonnenschein war bei unserer Ankunft bei den Klippen allerdings nicht mehr viel übrig; stattdessen wehte ein kräftiger Wind, teilweise von Regen begleitet. Ich konnte die Klippenwanderung natürlich trotzdem nicht sein lassen – und war dank dessen, dass ich gleich losgelaufen war, auch wieder im rentnersicheren Bereich, als der Wind anständig auffrischte und ein sehr feiner Regen dazukam.

Im weiteren Verlauf des Tages besuchten wir die sieben keltischen Hochkreuze von Kilfenora, von denen nur noch zwei und zwei halbe stehen. Auch sonst weiß man nicht viel über diese keltischen Kreuze, außer dass sie über 2000 Jahre alt sind und eines den Einzug Christi in Jerusalem zeigt.

Nach dem Mittagssnack ging es dann weiter zu Dolmen im Burren-Gebiet. Nebst einem uralten Grab und Kalksteinboden, der ursprünglich Meeresboden war, und so gut Hitze speichert, dass in den Steinspalten das ganze Jahr über Pflanzen gedeihen können, gab es noch ein anderes Highlight: Deutsche Touristen, die ein bisschen Wind und Regen bei 11°C gleich zu einer Survival-Tour erklären. Ich als Küstenkind – als das ich mich tatsächlich betrachte – habe nur festgestellt: Ich hätte an Stelle der Brille lieber Kontaktlinsen nehmen sollen. Und wenn man einen längeren Aufenthalt mit mehreren oder/und längeren Außenaktivitäten plant, wären wohl eine wasserdichte Hose und eine gefütterte Regenjacke angezeigt.

Weiter ging's nach Galway (viertgrößte Stadt Irlands und Universitätsstadt), wo wir bei besagtem Wetter anderthalb Stunden Zeit erhielten, uns die Stadt anzusehen. Einige sind gleich ins erstbeste Café geflüchtet, und auch ich war wenig fotobegeistert (unter anderem auch deshalb, weil meine Kamera nicht gerne duscht) und habe mich eher von Geschäft zu Geschäft gehangelt. Trotzdem scheint Galway, oder zumindest das, was ich davon gesehen habe, recht hübsch zu sein. Ob das Wetter hier an der Atlantikküste immer so ungemütlich ist?

Auf dem Weg zum Hotel hat unser Reiseleiter uns dann erstmal erklärt, dass das ja gar kein Hotel, sondern ein Tavelodge sei; das Essen (inklusive Frühstück) sei grausam, und wer kein Abendessen gebucht hat, der müsse die 20 Minuten zurück in die Stadt laufen. Für die mit Essen sei es um 19 Uhr soweit.
Zugegeben, es ist kein Vier- oder Fünfsterne-Hotel – aber braucht man das denn auch für genau eine Übernachtung? Ich jedenfalls nicht. Eine Badewanne war vorhanden, so dass ich mir die Kälte aus den Knochen baden konnte und im Anschluss bereits ein paar Zeilen festhalten sowie einige Fotos vorbereiten konnte – mehr zu lesen für Euch, effiziente Zeitnutzung für mich.

Und meine bisherige Quintessenz der Reise, so kurz vor ihrem Ende? Sie ist eigentlich ziemlich genau das, was ich gesucht habe: Entspannung, wenig (bis keine) geistige Anstrengung und schöne Landschaften. Leider bin ich anscheinend einer der wenigen, für den diese Reise entspannend und geistig erholsam ist – man könnte auch sagen: Nicht bedacht habe ich den durchschnittlichen deutschen Mittelständler, der sich eine solche Reise leistet. Was mich wiederum darin bestärkt, dass es eindeutig sinnvoll ist, dort wo man ist oder lebt nach jenen Menschen zu suchen, mit denen man gerne Zeit verbringt. Denen, auf die das aus meiner Sicht zutrifft, sei an dieser Stelle herzlich gedankt, dass es sie gibt – die Angesprochenen wissen schon, wen ich meine ;). Whats-o-ever, bald bin ich die Gruppe ja sowieso wieder los. Und meine Handynummer und Visitenkarten behalte ich schön für mich :P.

 

Am heutigen und letzten Tag mit Reiseleitung ging es zuerst zum Kloster von Clonmacnoise (man behafte mich bitte nicht auf die Rechtschreibung). Dort konnten wir erneut irische Hochkreuze bestaunen und erhielten einen Einblick in die Geschichte dieser einstmals wichtigen Stätte des Christentums, die bereits im 6. Jh. gegründet worden war. Auch wurde uns ihre Bedeutung sowie die Gründe dafür erklärt – zum Glück ohne allzu missionarischen Charakter.

Eigentlich wäre dies die letzte Station unserer Reise gewesen, und wir hätten unser Hotel bereits gegen 14 Uhr erreicht. Allerdings sind die Zimmer jeweils erst um 15 Uhr bezugsbereit, so dass wir noch einen Ausflug nach Howth machten – gegen Aufpreis, versteht sich. Er war es wert, wie hoffentlich auch die Bilder unten erahnen lassen. So kamen wir denn gegen halb sechs im Hotel an; Abendessen ist um 19 Uhr angesetzt.

Der morgige Tag steht uns dann zur freien Verfügung, oder, auf Deutsch: «Seht selber, wo Ihr bleibt.» Für mich wird es wohl nach Dublin gehen, mal schauen, was es in der Stadt so zu entdecken gibt. Die Spiegelreflex-Kamera wird allerdings im Hotel bleiben, da sie erstens ziemlich unhandlich ist und zweitens geklaut werden könnte. Muss ja nicht sein. Tja, und am Samstag geht's dann um 8.15 Uhr zum Flughafen – Grund genug, dies hier zu meinem letzten Beitrag zu erklären, nicht wahr? ;-)

Liebe Grüße und viel Spaß mit den Bildern!

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