Schon der Flug, insbesondere der Langsteckenteil, war ein Erlebnis: Ein riesiger Flughafen Paris CDG, ein riesiges Flugzeug Boeing 777-300ER – Ganghoehe ueber 2m, Bestuhlung 3-4-3, ... Jeden Passagier erwarteten am Platz bereits eine Decke, ein Kopfkissen, ein Satz Kopfhoerer, eine Augenmaske und ein Erfrischungstuch sowie ein eigenes On-Board-Entertainment System.
Letzteres hatte sich leider dazu entschieden, nicht richtig zu funktionieren: Kein Zugriff auf die Filme, nur eingeschraenkten auf die Musikbibliotheken. Daran aenderte leider auch ein System-Reset waehrend des Essens nicht – was dem Essen allerdings keinen Schaden zufuegte: Es gab eine vollstaendige Mahlzeit, Huehnchen mit Reis, dazu Broetchen, Camembert, Rotwein... Die Franzosen wissen wie's geht!
So verging der Flug mit Autorennen, Quiz-Spielen, Kartenansichten und Buechern (und einigen Turbulenzen), bevor wir Havanna um kurz nach sechs (Ortszeit) erreichten. Die vielen Kontrollen bei der Einreise waren ungewohnt – trotzdem war ich im Vergleich zu meinem Gepaeck viel zu schnell.
Dieses dann in der Hand gings aus dem Flughafen raus, Wechselstube suchen. Nach dem obligaten Geldwechsel wurde sozusagen ich von meinem Taxi gefunden – und nutzte die Chance, ein bisschen mit meiner Taxifahrerin Spanisch zu sprechen. Ihr Kommentar zu meinem Spanisch: "Hablas un español muy bueno y claro". Nehme ich natuerlich gerne so hin :-)
Um kurz nach acht war ich dann endlich im Hotel – wo leider noch keine Notiz vom Guide auf mich wartete, und es auch jetzt noch nicht tut... Allerdings erfuhr ich von der Rezeptionistin, dass zwei Gruppen sich heute hier treffen, dieses ueblicherweise um 18h stattfindet und die Info schon noch kommt – "mas tarde". (Ich weiß nicht, wie oft ich diese zwei Worte hier schon gehoert habe...)
Wie dem auch sei, nachdem ich denn um 22h Ortszeit (also 3h frueh in Mitteleuropa und ca. 20h, nachdem ich aufgestanden war) mich endlich eingerichtet hatte, habe ich aufs Abendessen verzichtet und mich gleich aufs Ohr gehauen.
Lange Schlafen war trotzdem nicht, und so war ich schon kurz nach Sieben auf und zum Fruehstueck. Es hat zwar gut geschmeckt, so richtig Appetit hatte (und habe) ich allerdings nicht...
Danach ging's erstmal in die Stadt, und zwar entlang des Malecón. Man wird hin und wieder angesprochen, ob man nicht ein bisschen Geld liegen lassen moechte (fuer kubanische Verhaeltnisse viel) – einem aelteren Herrn habe ich es dann tatsaechlich gegoennt, mir die Stadt zeigen zu duerfen ;-)
Wieder zurueck im Hotel erfuhr ich, dass immer noch keine Nachricht des Tour Guides vorliegt – und dass mein Zimmerkumpan (im Rahmen der Tour gibt's keine Einzelzimmer mehr, sondern nur noch geteilte Zimmer) noch nicht da sind. Mal sehen, wann er kommt.
Bei einem Zwischenstopp in meinem Zimmer habe ich allerdings feststellen muessen, dass ich bezuegilch Reisen wie dieser hier eindeutig zu wenige Erfahrungen habe: Unaufmerksamer Weise hatte ich mein Visum unclever im Geldguertel verstaut. Ohne es zu merken – die Außentemperatur von ca 30 Grad empfinde ich trotz langaermligem Shirt, langen Hosen und Turnschuhen als angenehm – hat sich die Waerme unter der Bauchtasche gestaut und, na, fassen wir es kurz: Das Visum hat jetzt 'ne Ecke ab und dass der Stempel unscharf bis unleserlich ist, liegt nicht daran, dass ich keine Brille trage... Mal sehen, ob da Schritte noetig sind – ich wuerde jetzt auf nein tippen, denn es ist ja alles noch da, nur der Stempel ist eben nicht mehr so gut zu lesen...
However: Jetzt sitze ich vor dem PC des Hotels, in dem ich derzeit untergebracht war – nachdem ich zweimal am Telepunto der ETECSA vorbeigelaufen bin und beide Male mich die Schlange abgeschreckt hat, habe ich mich doch entschieden, den Hotel-PC zu nutzen. Einerseits, um mir die Kontakt-Nummer von Intrepid aufzuschreiben falls ich keine Informationen bekommen und andererseits, um diesen zu verfassen. Und ob Ihr es glaubt oder nicht: Von meinen fuer sechs Peso gekauften 60 Minuten sind dafuer in dem Moment als ich diese Zeichen schreibe schon 32 verbraucht. Ich glaube, allzu oft kann ich das nicht machen – oder ich muss mich kuerzer fassen. Aber fuer einmal aus dem Hotel muesste es ja noch reichen, sofern ich die Zeit dafuer finde – ob die Internet-Karte irgendwo anders verwendbar ist, ist nicht anzunehmen. So zumindest die Aussage des Hotelpersonals.
Wie bereits geschrieben: Es ist vieles anders und ungewohnt – ich bin gespannt, wie lange ich brauche, um mich ein bisschen einzufuchsen. Im Moment bin ich noch ein bisschen versunsichert – auch wenn ich denke, dass das nachvollziehbar ist, oder?
Ich werde mich jedenfalls bemuehen, Euch moeglichst bald ueber die Fortsetzung mit meinem Visum informieren. Aber erstmal muss das ja trockenen – und ich mir etwas einfallen lassen, was ich in den naechsten fuenf Stunden anstelle, die bis zum Treffen noch verbleiben...
Seid alle ganz lieb gegrueßt von Cuba!